Auf dem Weg zum Selbstverständnis
In letzter Zeit ist es gelungen, einige gesetzliche
Grundlagen gegen die Diskriminierung von Lesben und
Schwulen zu schaffen. Noch ist die gesetzliche Regelung
der Gleichstellung lückenhaft, noch gibt es weisse
Flecken auf dieser Landkarte, noch können diese
eher defensiven Massnahmen also nicht als vollständig
bezeichnet werden. Auch wenn es dann - in hoffentlich
absehbarer Zeit - so weit sein wird, dass
gleichgeschlechtliche Partnerschaften von den
Pensionskassen anerkannt werden und Landesgrenzen kein
Hindernis mehr bilden für das Zusammenleben, um nur zwei
Beispiele zu nennen, bleibt noch viel zu tun.
Mit Gesetzen alleine schaffen wir es nicht, die
Diskriminierung in der Schule, im Sport und in der
Arbeitswelt zu vermeiden. Die Gesellschaft, d.h. jede und
jeder von uns ist aufgefordert, verantwortungsbewusst zu
handeln. Die Freiheit, die unser System jedem Individuum
einräumt, wird seltener durch obrigkeitliches Verhalten
verletzt, als durch einzelne Mitglieder unserer
Gesellschaft. Wenn wir Diskriminierungen und Verletzungen
verhindern wollen, sind wir alle gefordert und müssen
insbesondere der Fahrlässigkeit den Kampf ansagen: Es
sind viel mehr die unachtsam und unsensibel gemachten
Äusserungen, als bewusste und vorsätzliche Verletzungen
des Gegenübers, die weh tun.
Die heutige Tagung beschäftigt sich mit dem
Lebensbereich Arbeit.
Dass sich international tätige Firmen und Klein- und
Mittelbetriebe dieses wichtigen Themas annehmen, macht
Mut. Das wichtige Segment Arbeitswelt das
einen wesentlichen Teil bewusst erlebter Zeit umfasst,
kann weitere wichtige Impulse setzen auf dem Weg zum
Selbstverständnis. Ich wünsche der Tagung und ihrer
Ausstrahlung in die Zukunft gutes Gelingen!
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